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Der Mann zündet ein Räucherstäbchen auf dem Tisch an und nimmt wieder einen Schluck Tee. Die schmale Mondsichel wird weißer und matter. Bald bricht der Tag an. Die direkt aus China mitgebrachten Grünteeblätter sind geruchlos. Obwohl Reisen selten geworden sind, obwohl Helene nie mitfährt, geht der Mann jedes Jahr min­destens einmal nach China. Um Beziehungen und Sprache lebendig zu halten, um Pinsel und Grüntee zu kaufen. Er hat vor, seinen Lebensabend dort zu verbringen, als Einsiedler in den Bergen von Yunnan.

Wird er seiner Aufgabe gewachsen sein? Was ist seine Aufgabe? Bleiben oder gehen?

Früher sind sie alle zusammen nach China gereist, für lange Aufenthalte. Helene hat chinesische Sprache und Kultur studiert, er amerikanische Literatur, schon vor der Geburt der Kinder begannen sie, Reisen in den fernen Osten zu unternehmen. Fehler? Hoffnung. Das Leben geht immer weiter, auch über die Zerstörung hinaus, aber seine Wendungen sind unvorhersehbar.

Neun auf fünftem Platz bedeutet:

Dem Unkraut gegenüber braucht es feste Entschlossenheit.

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