Читать книгу Zorn und Freundschaft. Max Frisch 1911-1991 онлайн

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Jahrgang 1911, beginnt Frisch künstlerisch da, wo die Avantgarde aufhört: im konservativen Antimodernismus. Mit seinem Schreiben und Denken ist er ein Kind desjenigen Geistes, der die Experimente der klassischen Moderne zum Abbruch gebracht hat. Nicht Asphalt beschäftigt ihn, sondern die «Erdfremdheit» des «überfeinerten» und «vergeistelten» Stadtmenschen. Seine frühe Poetik verbietet ihm die Verbindung von Kunst und Politik, während seine frühen Werke (erst recht) bürgerlich-konservative Ideologie der dreissiger Jahre wiederspiegeln. Aber im Gegensatz zur Mehrheit dieser bürgerlichen Elite – in die er auch einheiratet – beginnt Max Frisch sich während des Zweiten Weltkrieges aus dem national-konservativen Denken zu befreien und wird damit früh zu einem beispielhaften Intellektuellen für die später (wieder) anbrechende Liberalisierung der europäischen Gesellschaften. In einer packenden Darstellung zeigt Bircher, wie Frisch zu dem Frisch wurde, als der er berühmt geworden ist.

«Im ersten Band einer neuen Frisch-Biografie werden jetzt weitere Einzelheiten geliefert. Der Verfasser, Urs Bircher, Dramaturg am Schauspielhaus Zürich, wo er 1989 die Uraufführung des letzten Frisch-Stücks ‹Jonas und sein Veteran› betreute, war als junger Mann mit den Söhnen von Käte Rubensohn-Schnyder befreundet und ging im Hause ein und aus. So konnte er jetzt aus Briefen zitieren, die Frisch in den dreissiger Jahren an seine Freundin geschrieben hat und die bisher der Forschung unbekannt waren.» Der Spiegel, Hamburg

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