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Urs Bircher, geb. 1947, studierte Philosophie und Geschichte in Wien, Paris und Berlin. Dramaturg und Regisseur an verschiedenen deutschsprachigen Theatern und Präsident des Internationalen Theaterinstituts (ITI) Schweiz. Ab der Saison 2000/01 Intendant am Stadttheater Hildesheim. Am Schauspielhaus Zürich betreute er 1989 die Uraufführung des letzten Theaterstücks von Max Frisch, Jonas und sein Veteran (Theaterfassung von Schweiz ohne Armee? Ein Palaver). In zahlreichen Gesprächen während und nach der Produktion entstanden die Grundgedanken zu dessen Biographie.


Urs Bircher

Vom langsamen Wachsen eines Zorns

Max Frisch 1911–1955

Limmat Verlag

Zürich

Vorwort

Gefragt, worüber er schreibe, hätte Frisch sein Leben lang fast immer die Antwort geben können: Über mich. »Letzten Endes, wenn wir ehrlich sind, können wir nur von uns selbst aussagen«, notierte er als junger Journalist (Wir bauen eine Straße). Zwanzig Jahre später, im Stiller, reflektierte er skeptisch die Schwierigkeit, über sich selbst zu schreiben: »Man kann alles erzählen, nur nicht sein wirkliches Leben.« Und weitere zwanzig Jahre danach, in Montauk, bilanzierte er: »Ich lebe nicht mit der eigenen Geschichte, nur mit Teilen davon, die ich habe literarisieren können. Es fehlen ganze Bezirke.« – »Ich habe mich in (meinen) Geschichten entblößt, ich weiß, bis zur Unkenntlichkeit.«

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