Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн

21 страница из 104

Ein Kind wie Daskind ist leicht zu verwirren, wenn keine Ordnung herrscht. An jenem Tag, einem hellen Frühsommertag, trottet das Kind neben dem Mann her, der es verwirrt. Sie haben die Häuser hinter sich gelassen, in der ersten Steigung wird ihr Schritt langsamer. Weil Daskind auf dem nassen Laub ausrutscht, versucht es, die Hand des Mannes zu fassen, der, weit entfernt, zwischen sich und dem Kind ein Ozean, einen andern Weg geht und dem Kind die Hand nicht reichen kann. Also hält sich Daskind an die Gerüche des Waldes. Und an das Zwitschern, Zirpen und Trillern der Vögel. Manchmal flieht ein Hase ins niedrige Gebüsch, ein Eichhörnchen auf den nächsten Baum. Eichhörnchen, sagt der Mann, oder Hase, ein Wind streicht ihm das graue Haar aus dem Gesicht, sodass die gefurchte Stirn zu sehen ist. Und die Augen, grau wie das Haar. Der Wind hält den Himmel in Bewegung. Das heisere Bellen eines Fuchses ist zu ­hören. Kari Kenel berührt Baumstämme, betrachtet ihren Wuchs, runzelt ab und zu unwillig die Stirn. Daskind tut es ihm nach, bleibt ihm auf den Fersen, stumm. Die Bäume singen ihre Lieder; Buchen, Birken, hohe, schlanke Tannen miteinander im Gespräch, das jedenfalls behauptet Kari Kenel, wenn er dem Kind den Wald erklärt. Der bewundert das helle Grün der jungen Buchenblätter, ohne, vom Gedanken ans Grünezimmer aufgeschreckt wie Daskind, wegschauen zu müssen. Der sieht ein anderes Grün, einen andern Wald, weit entfernt im fremden Land.

Правообладателям