Читать книгу Daskind - Brandzauber - Angeklagt. Romantrilogie онлайн
89 страница из 104
Höher und höher steigt der Drache, Daskind schwimmt jetzt im gleißenden Licht der Sonne, fühlt sich in der Hitze gut aufgehoben. Bis sich ein schwarzer Schatten vor die Sonne schiebt. Da fürchtet es sich einen Augenblick lang, denn es hat gelernt, dass Überraschungen meist aus dem Hinterhalt kommen, zuschlagen, ehe man sich’s versieht. Doch dieser Schatten ist freundlich, ist der Wal, der sich in einem weiten, fröhlichen Bogen in die Höhe katapultiert, dann in einer eleganten Abwärtsbewegung am Rand des Horizonts verschwindet. Daskind auf dem Rücken des Drachen kann den orgelnden Lockruf des Wals hören, kann an diesem Samstagnachmittag die Sprache der Wale verstehen. An diesem Tag geht Daskind nicht unter. Ein Wal und ein Drache haben dem Kind den Tag gerettet.
Die rechte Straßenseite säumt Schirmers fruchtbarer Obstgarten. Hier reifen der Reihe nach Kirschen, Zwetschgen, Äpfel, Birnen und Nüsse, die Schirmer im eigenen Boot über den See in die benachbarte Kleinstadt bringt. Wenn die Früchte reif sind, achtet der Bauer darauf, dass sich kein Kind an einer Frucht vergreift. Dabei hilft ihm Zorro, der schwarze Dobermann mit den blutunterlaufenen Augen. Wenn der durch den Obstgarten jagt, wenn sich dem Hund das Fell über dem Rücken sträubt und er mordlustig die Zähne fletscht, hechten die Kinder über den Zaun, bleiben keuchend einen Augenblick stehen, ehe sie die Straße entlang zurückrennen.