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Der Mönch Bochenski lebt in evangelischer Armut, darf aber alles haben, was er zum Leben braucht. Dazu gehören auch schnelle Autos und ein Flugbrevet, das er mit 70 Jahren noch absolviert hat. «Siffert ist ein Genie des Steuerrads. Während ich mit 100 in eine scharfe Kurve gehe, nimmt Siffert sie mit 130.» Die Rennfahrer geben ihr Leben hin für die normalen Autofahrer: all die technischen Verbesserungen, die wir ihnen zu verdanken haben! Als Bochenski 1918 seinen ersten Wagen fuhr, zur Zeit, als er noch Bierbrauer war, vor seiner Konversion, welche er mit 26 Jahren vollzog, als er noch in Polen residierte und als Kavallerist die Reiterarmee des russischen Generals Budjonny bekämpfte – zu jener Zeit also waren die Autos noch nicht perfekt, die ständigen Reifenpannen ärgerten ihn. Nur durch den Hochleistungssport sind die Autos unterdessen besser geworden, meint Joseph Bochenski op, ex ordine praedicatorum, der Dominikaner aus dem Prediger-Orden.
Der Logiker und Philosophiegeschichtler, Hegel-Kenner und Antikommunist («Der Kommunismus ist eine internationale Plage»), welcher in Freiburg eingebürgert wurde, der scharfdenkende Bochenski hat am Siffert-Kult nichts zu kritisieren. Es stört ihn nicht, dass Pater Duruz op bei der Abdankung verkündete: «Wahrlich, wahrlich, ich sage Euch, wenn das Weizenkorn nicht in die Erde fällt und stirbt, bleibt es für sich allein, ist es aber abgestorben, so bringt es viele Frucht. Wer sein Leben liebhat, verliert es, wer dagegen sein Leben in dieser Welt hasst, wird es für das ewige Leben retten.» Und er stösst sich auch nicht an der Erklärung der Freiburger Regierung, welche nach Sifferts Tod verlauten liess: «Er wird für alle der Inbegriff des perfekten Sportlers bleiben und für die Jugend ein Beispiel für den Erfolg sein, welcher einem unerschütterlichen Willen und unablässiger Arbeit entspringt.»