Читать книгу Finale. Andrea Stamms dritter Fall онлайн

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Die italienischen Kletterer riefen ihm, er solle sein Telefonino benutzen. Sie machten sich über den unerfahrenen Mann lustig. Er blieb auf dem Felsabsatz stehen, brüllte ins Mikrofon: «Pronto, pronto …»

Der Sanitäter setzte sich auf seinen Koffer. Er steckte sich eine Zigarette an, hielt Felix die Packung hin, doch er lehnte ab. Das Rotorengeräusch des Helikopters hatte ihn an jenen Morgen in der Nordostwand des Eigers erinnert. In der Dämmerung war er aufgebrochen von seinem Eisbalkon, mit steifen Gliedern von der kalten Nacht. Schritt für Schritt auf den Frontzacken der Steigeisen. Später streifte hoch über ihm die Sonne den Grat, Seilschaften kletterten darauf wie Ameisen. Er war allein, der Freund lag in der Tiefe. Er schläft, sagte er sich. Er wird erwachen, aufstehen, wir werden wieder miteinander auf Berge steigen. Er musste sich das einreden, sonst würde er seinen Pickelhammer fahren lassen, ihm folgen. Dann das vibrierende Pochen, das nicht aus seinem Herz kam. Ein rot-weisser Helikopter schraubte sich die Wand entlang hoch, überhöhte ihn, der Rotorwind peitschte ihm Schneekristalle ins Gesicht. Drohte, ihn aus dem Gleichgewicht zu schleudern. Doch er gab das Zeichen: Brauche keine Hilfe. Stieg weiter, zum Gipfel und zurück in sein anderes Leben.

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