Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн

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Hunger, bald werden wir beide Hunger haben, dachte Wild, plötzlich entsetzt. Und der da wird ein Abendessen vorschlagen, nur um noch ein weiteres Lokal aufzusuchen. Dieser Sack. Fresssack.

Es ist schwer, den andern von sich fernzuhalten, wenn man mittelschwer betrunken ist. Wie in diesen Boxkämpfen. Man kommt einfach nicht mehr auseinander.

Weiche von mir! Aber so einfach ist das nicht, wenn man stundenlang vorgegeben hat, ein Freund oder wenigstens ein Zuhörer zu sein. Wild wollte gern ein Fuchs sein, der einsam dahinschnürt.

Irgendwie schaffte er es. Saß, es war spät geworden, allein an einer Kreuzung, an der alle vier Ecken von je einer Kneipe erleuchtet waren. Das Licht traf sich in der Mitte der Kreuzung. Die im Zentrum hängende Straßenlaterne schnitt darüber einen Kegel aus der Dunkelheit heraus. Es war einer der schönsten Salons, die Wild je gesehen hatte. Nutten stöckelten vorbei, Lateinamerikanerinnen mit ihren Brüsten in der Rockauslage, ihren Auberginen, tiefschwarze Frauen, zu alt für den Beruf, dick und schwer. Stöckelten anscheinend erfolglos. Wer mochte ihre Kundschaft sein, wer die Liebhaber dieser schwarzen Damen, die bereits am Morgen früh vor ihrem Salon standen, dem Schaufenster mit der Jalousie, hinter der ein Fernseher stand, ein Stuhl knapp sichtbar war? Begehrte man sie, oder hatte man sie einfach nur nötig gegen die Einsamkeit?

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