Читать книгу Die Gärten der Medusa. Roman онлайн

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Eine trug eine Lehrerinnenbrille und einen Mittelscheitel in ihrem ölig schwarzen Haar und, wenn es kühl war, eine Jacke bis über die Knie. Sie machte keine Anstalten, sich anzubieten. Sie stand da, an die Hausmauer gelehnt, stumm in ihrer tiefen Schwärze, wie verirrt.

Nicht wie jene grellblonde Schweizer Kollegin, die Wilds Hund angemacht hatte, als er mit ihm an der Leine an ihr vorbeikam. Sie hatte den Rock gehoben und, immer zum Hund, gesagt: Na, willst du ficken? Natürlich zog Wild den Hund von ihr weg.

Trinker mit tiefen Furchen im Gesicht kamen vorbei vor dem kleinen runden Blechtisch. Wild musste immer ein wenig den Kopf heben, er hatte die Rolleiflex-Perspektive, den Blick auf die Welt vom Bauchnabel aus. Ausgemergelte Männer, abgerissene, wo hatten sie das Geld zum Trinken her? Allen hier, den Jungen, den Alten, den Neugierigen, den Gewohnheitstrinkern, schien das Geld fürs Bier niemals auszugehen.

Vier Kneipen übereck, jede einer andern gegenüber. Alle warfen sie ihr Licht auf die Straße, einen hellen Teppich. Wie das gelbe Licht vor van Goghs Café in Arles, dachte Wild, eines seiner Lieblingsbilder. Das ist doch die Welt, dachte er verblüfft, sie kommt zu dir, du musst nur sitzen bleiben.

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