Читать книгу Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat онлайн
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Er lebt heute in Aachen.
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Maurice wurde nicht unfreundlich empfangen von seinen Verwandten in Baden-Baden. Wie geht es dem Vater, was macht die Mutter, wir haben schon lange nichts mehr von Euch gehört! Und was macht die schöne Schweiz?
Wie es so ist, wenn Verwandte sich jahrelang nicht mehr gesehen haben. Auch wenn man sich nicht wirklich freut: man tut so, als ob. Man kann nicht gut anders, auch wenn der Gast unangemeldet kommt und jetzt einer mehr am Tisch sitzt. Aber der Grossneffe macht einen manierlichen Eindruck, sauber, bescheiden, und er suche, sagte er sofort, Arbeit in Deutschland, und zwar als technischer Zeichner, und wolle ihnen also nicht auf der Tasche liegen. Und hatte eine politische Einstellung, welche Anklang fand bei den Eltern des Ministerialdirektors, gab seiner Bewunderung für die Leistungen des Nationalsozialismus Ausdruck; in den schönsten Farben.
Familie Gutterer war beruhigt. Man hatte sich über die Verwandten in Neuchâtel schon allerhand Gedanken gemacht in der letzten Zeit, die Mutter von Maurice galt als deutschfeindlich und hatte den Kontakt abreissen lassen. Und überhaupt die Schweiz … Aber da war anscheinend eine junge Generation herangewachsen, welche sich durchaus auf der Höhe der Zeit bewegte. Es traf sich gut, dass an diesem 9. Oktober 1938 auch der Werkmeister Karl Gutterer, ein Neffe der Karoline, in Baden-Baden zu Besuch war, der konnte fliessend Französisch und hat Maurice den Familienanschluss erleichtert. Zwei Tage nach der Ankunft begann bereits die Arbeitssuche, die Stieftochter der Karoline, Paula Gutterer, fuhr mit Maurice nach Rastatt zum Arbeitsamt. Dort kannte sie einen Beamten,