Читать книгу Es ist kalt in Brandenburg. Ein Hitler-Attentat онлайн
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25. Mai 1940. Herr Gutterer soll zusammen mit Herrn Raskin ein Tagebuch eines englischen Gefangenen herstellen lassen, in dem Erlebnisse pornographischer Art aus Paris geschildert werden. Dieses Tagebuch soll dann über Frankreich abgeworfen und eventuell auch durch den Geheimsender ausgenutzt werden.
(Protokoll der Geheimen Ministerkonferenzen im Reichspropagandaministerium, Stuttgart 1966)
Herr Gutterer kümmerte sich auch um Details, am 26. Mai schlug er vor, dass in den Kinos während der Wochenschauen die Türen geschlossen bleiben. Am 3. Juni wurde er beauftragt, am Wannsee alle englischen Grammophon-Platten zuzüglich Grammophon-Apparaten beschlagnahmen zu lassen und ihre Besitzer, wenn sie nicht «unabkömmlich» seien, in Arbeitskolonnen zu beschäftigen (das wird ihnen die Liebe zur deutschen Musik beibringen). Am 20. Juli sollte er sich darum bemühen, aus Italien weitere grosse Pfirsichmengen für Berlin aufzukaufen, da die erste Sendung zum Preis von 36–40 Pfennig das Pfund recht guten Absatz gefunden hatte. Es sollte aber dafür gesorgt werden, dass die Pfirsiche nicht in überreifem Zustand nach Deutschland kamen. Am 5. März 1941 wurde er vom Minister beauftragt, für die Juden in Berlin – «die wir augenblicklich nicht herausbringen können, weil sie als Arbeitskräfte unentbehrlich sind» – ein Abzeichen zu schaffen.