Читать книгу Die Steuersünder. Kriminalroman онлайн

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«Nun», begann er, «haben wir diese Unterlagen?»

«Ja. Hier.»

Während Matter die Zahlen studierte, musterte Kellenberger sein Gesicht. Seine feisten Wangen glänzten rötlich, man sah kaum Bartspuren. Eine kurze Stupsnase ließ das Gesicht flach erscheinen, und aus den Nasenlöchern standen dunkle Härchen hervor. Der Mund war klein, umrahmt von schmalen, farblosen Lippen. Seine blassblauen Augen starrten intensiv, fast böse auf das Papier.

«Also», sagte Matter nach langen Minuten. «Da geht es ja um wesentlich mehr als bloß einige Verwaltungsratshonorare. Plus-Minus AG verfügt über Wertschriften von mehr als vier Millionen Franken; allein im letzten Jahr wurden über zwei Millionen einbezahlt. Woher stammen diese Zahlungen, Herr Doktor?»

«Zum größten Teil von Geschäftsleuten aus Litauen, zum kleineren Teil aus der Schweiz.»

«Aha.» Matter lächelte verbindlich, dann holte er zum entscheidenden Schlag aus. «Also nochmals, Herr Doktor: Gehört diese Gesellschaft Ihnen?»

Kellenberger versuchte, klar zu denken. Wenn er verneinte, konnte Matter in Vaduz nachfassen. Er brauchte dort bloß einen Amtskollegen ein wenig besser zu kennen, und schon funktionierte die informelle Amtshilfe. Kellenberger hatte gepfuscht. Wenn er jedoch alles gestand, bestand die Möglichkeit, über die Höhe der unvermeidlichen Nach- und Strafsteuern zu verhandeln. Matter hatte im ersten Gespräch selber von einer günstigeren Erledigung geredet.

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