Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн
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Der tiefe Schnee verunmöglichte vorerst eine Rückkehr in die Berge. Erst am 20. Februar machte sich Dennis Martin, dessen Vater bei den Frauen zurückgeblieben war, mit Schneeschuhen auf den Weg ins Camp. Er fand dort schlechte Bedingungen vor, aber alle hatten überlebt, auch die beiden Babys. Martin vergass auch nicht, den am Donner Lake zurückgebliebenen jungen Moses Schallenberger abzuholen. Dieser war im Dezember allein bei den Wagen zurückgeblieben. Die drei Männer hatten nämlich bald realisiert, dass ihre Lebensmittel nicht für den ganzen Winter ausreichen würden und alles Wild in tiefere Regionen abgewandert war. Sie verfertigten deshalb Schneeschuhe, um weiterzugehen, doch Schallenberger war krank und die Anstrengung für ihn zu gross. Er kehrte allein an den See zurück und verbrachte den ganzen Winter in einer kleinen Hütte bei den Wagen, wo Martin ihn Ende Februar fand. Am 1. März 1845 erreichten die letzten Mitglieder der Stevens Party ihr Ziel.
1845 ritt Caleb Greenwood mit seinen zwei Söhnen von Kalifornien nach Fort Hall in der Absicht, Emigranten nach Kalifornien zu führen. Ganz in seinem Sinn war deshalb auch der Auftrag, den Sutter ihm mitgegeben hatte, nämlich Emigranten mit Ziel Oregon für Kalifornien umzustimmen. Augenzeugen berichteten später, dass Greenwood den Ankommenden eindringlich die Gefahren schwieriger Flussüberquerungen und feindlicher Indianer auf dem Weg nach Oregon geschildert und ebenso überzeugend die Vorteile Kaliforniens wie grosszügige Landvergabe durch Sutter, gutes Klima, Reichtum an Wild und fischreiche Flüsse hervorgehoben habe. Sein grösster Trumpf war wohl die Tatsache, dass 1844 Wagen die Sierra überquert hatten, denn er erreichte, dass etwa 50 Wagen nach Südwesten abbogen. Dies bedeutete, dass 1845 erstmals eine Gruppe von rund 250 Emigranten in Kalifornien eintraf – fünfmal mehr als im Jahr zuvor. Auf der Westseite der Sierra Nevada kam den Leuten von Sutters Fort eine Hilfskolonne mit Lebensmitteln entgegen, wie Greenwood es ihnen versprochen hatte.