Читать книгу "Wenn Du absolut nach Amerika willst, so gehe in Gottesnamen!". Erinnerungen an den California Trail, John A. Sutter und den Goldrausch 1846-1849 онлайн

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Heinrich wollte Neues lernen und moderne Methoden ausprobieren. Ein Zeichen in dieser Richtung setzte er im Juli 1841, als er an einem Sonntagmorgen um vier Uhr aufstand und nach Glarus marschierte, um sich dort ein Buch über Landwirtschaft zu kaufen.32 Den Kopf voll neuer Ideen, kehrte er nach Hause zurück, und «Simon Strüf» weckte nicht nur seine lebenslange Leidenschaft für den Obstbau, sondern sollte ihn später auch nach Amerika begleiten und ihm dort gute Dienste leisten: «Ich war jetzt der glückliche Besitzer eines guten und nützlichen Buches, und ich benutzte jeden Moment, um daraus zu lesen und zu lernen, denn es handelte über fast jeden Zweig der Landwirthschaft. Gar viel war über Obstbauzucht daraus zu lernen. Ich lernte daraus Okuliren, auch einige Pfropf- und Kopulirmethoden. Im Herbst gieng ich an das Putzen unserer alten Greise von Fruchtbäumen. Alles Moos und überflüssige alte Rinde musste herunter, und die überflüssigen alten, zum Theil drockenen Äste wurden ebenfalls heruntergesägt. Wenn wier junge Bäume pflantzten, machte ich die Gruben vier Fuss Durchmesser und zwei Tiefe, legte die obere, bessere Erde auf eine und die untere, schlechtere auf die andere Seite der Grube. War der Grund schlecht, so suchte ich diesen durch Bessern theils zu ersetzen, machte mit dem bessern Grund einen Hügel in der Mitte der Grube und setzte den zu pflantzenden Baum auf denselben. Den Wurzeln des jungen Baumes gab ich so viel als möglich die Form eines Rades, füllte die beste und feinste Erde zwischen dieselben, pflanzte um so tiefer, als sie früher gestanden, gab ein gerader Pfahl, füllte auch die schlechtere Erde in die äussern Seiten der Grube, so dass der äussere, schlechtere Grund den innern, bessern um einige Zoll überragte. Waren die Wurzeln dann mit Grund ein wenig bedeckt, goss ich langsam mit einer Giesskanne ringsherum so lange Wasser, bis der feinere und bessere Grund sich zwischen den Wurzeln hinein gesenkt und sich an dieselben angelegt hatte. Kamen einzelne der Wurzeln dadurch wieder zum Vorschein, wurden diese abermahl mit feinem, gutem Grunde gedekt, dann wieder begossen und endlich noch Einmahl mit feiner Erde bedekt. Dann wurde der Baum an den Pfahl gebunden, der Grund während des Sommers locker und rein vom Unkraut gehalten, und ich war stehts sicher, dass gesunde, junge, auf diese Art behandelte Bäume kräftig wuchsen.»33

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