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Ida erzählt. Die Frau, die mit der kleinen Mongoloiden am Nebentisch sitzt, sieht mich an und tippt sich mit dem Zeigefinger an die Schläfe, als wollte sie sagen: Die ist nicht mehr ganz richtig im Kopf. Die kleine Rache der Verlassenen.

Ida glaubt, ihre Eltern lebten noch. Sie leben in Lido Traversato. Auch ihre Tochter lebt noch und wird niemals sterben. Sie ist bloß Witwe, so wie sie selbst auch. Ida weiß nicht, dass Miló in Parma begraben ist, wenige hundert Meter von ihr entfernt, zusammen mit anderen Partisanen. Sie glaubt ihn noch in Fénis.

Idas Eltern stammten aus den Abruzzen, aus einer Krämerfamilie. Aber ihr Vater tat nichts, er spielte Karten. Sie, Ida, hat bis zur vierten Klasse die Schule besucht; für die fünfte musste man drei Kilometer den Berg hinauf laufen, da hat sie aufgegeben.

Dann ist sie nach Aosta gegangen, um frei zu sein. Auf der Treppe zur Entbindungsstation, wo sie als Krankenschwester arbeitete, begegnete sie eines Tages Miló. Mit diesem Schnauzbart und diesem Blick hatte er schon mehr als eine Frau beeindruckt. Als sie ihn aber auf dem Gerüst sah, verliebte sie sich in ihn, weil er ein freier junger Mann war.

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