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die Heugabel des Soldaten kann dich nicht finden
doch jetzt schießen sie erneut
die Musketiere aus den Alpen schießen
schießen auf ein kleines Mädchen
aus einem Haus kommt noch ein Junge
hat die Schüsse gehört, will nachsehen, was los ist
und die Garbe trifft ihn voll:
es ist Vittorio, einer aus dem Valtournenche
ein Partisan von neunzehn Jahren
er war heimgekommen, um die Weiden zu
bewässern.
Miló, steh auf, schlaf nicht ein.
Heute ist Sonntag, ein Sonntag im April, und in allen Dörfern läuten früh die Glocken zur Messe, die Frauen legen den schwarzen Schleier an, die Heilige Maria vom Schnee verlässt ihre Nische, um dich anzusehen, setzt das Kind, das sie im Arm trägt, auf den Boden und lässt es aus den ersten Blumen eine Girlande winden, sie tritt zu dir und wischt dir das Blut vom Gesicht, und mit ihr kommen nun die Madonnen aus den Nachbardörfern, Notre-Dame des sept douleurs, Notre-Dame de Pitié, Notre-Dame de l’Epine und Notre-Dame de la Guérison mit dem Wundermantel, bald wird hier das Weidenröschen zwischen den Trümmern blühen.