Читать книгу Rafiki Beach Hotel онлайн

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Neben Mettler hat ein deutsches Ehepaar Platz genommen, beide um die Vierzig, schlanke Leute, die – ihr Kind zwischen sich – einander leise die Speisekarte vorlesen. Ihre Kommentare lassen Mettler vermuten, dass ihnen die fremden Gerichte nicht geheuer sind. Einerseits weil sie die phantasievollen Bezeichnungen nicht verstehen, andrerseits weil sie unter den vielen Fischgerichten kaum etwas entdecken, das ihren Essgewohnheiten, vor allem im Hinblick auf das Essen für das Kind, entspricht. In der Mitte des Raumes haben sich zwei Paare niedergelassen, die sich in Englisch, das aber nicht ihre Muttersprache zu sein scheint, erzählen, was sie bereits alles gesehen und erlebt haben, nicht nur hier in Lamu, sondern in Kenia überhaupt. Sie scheinen sich gegenseitig beweisen zu wollen, wer von ihnen das Land besser kennt. Offenbar leben sie schon ziemlich lange hier, was eine der Frauen dazu veranlasst, fast ein bisschen theatralisch, auszurufen: «Wir sind doch unerwünscht!»

Eine Bemerkung, von der Mettler nicht genau weiss, ob sie ganz allgemein zu verstehen ist, oder sich auf die lange Wartezeit bezieht. Aus einer der entfernteren Ecken schallt fröhliches Gelächter, laut und störend, offensichtlich glaubt jemand, vielleicht ein Reiseleiter, er müsste die Wartezeit für die ihm anvertrauten Touristen mit Anekdoten überbrücken. Mettler, der die Geschichten nicht versteht, den nur das salvenartige Gelächter immer wieder von seiner Lektüre aufschauen lässt, schüttelt halb verärgert, halb belustigt den Kopf: «Immer diese Italiener.»

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