Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн
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Ihre Umarmung zum Abschied gestaltet sich etwas linkisch, da nicht so recht klar ist, ob sie sich überhaupt umarmen oder sich nur die Hand reichen sollen. Tanner greift sich, nach einem Moment des beidseitigen Zögerns, die Hand von Martha und zieht sie vielleicht etwas zu stürmisch zu sich heran. Tanner spürt in der Umarmung ihren Körper. Es fällt ihm schwer, Martha nicht auf der Stelle zu küssen, so überwältigt ist er. Sie vermeidet es, Tanner noch einmal in die Augen zu schauen, und schiebt ihn energisch zur Tür hinaus. Dann lehnt sie sich mit dem Rücken an die geschlossene Tür und beißt sich heftig in einen Finger. Das allerdings kriegt Tanner nicht mehr mit.
FÜNF
Erst als Tanner und Bruckner sich über dieses unglaubliche tiramisù vom alten Italiener hermachen, das noch immer das beste ist, was Tanner je gegessen hat, und zwar inklusive aller intensiver Feldforschungen zu diesem Thema in Italien, erzählt er seinem Freund von der Begegnung mit Martha Vogel. Bruckner, als er den Namen Martha hört, zaubert dieses besondere Lächeln auf seine Lippen, das Tanner seit jeher bewundert und das ihn gleichzeitig befremdet hat. Eine Mischung aus Wohlwollen und Amüsement, bei der man nie weiß, ob er sich über den Gegenstand oder über sein Gegenüber lustig macht. Oder über sich selbst? Lächeln als Selbstschutz?