Читать книгу Das Gesetz des Wassers. Ein Tanner-Kriminalroman онлайн

62 страница из 162

Tanner wollte gleich, als sie sich getroffen haben, von Martha erzählen. Er hat sich dann aber doch beherrschen können, zumal er erst einmal die Begegnung mit Bruckner verkraften musste. Bruckner ist zwar älter geworden, aber in seinem äußeren Erscheinungsbild hat sich praktisch nichts verändert. Und das irritierte Tanner ziemlich. Ein schlanker, großer, äußerst attraktiver Mann, dessen Alter erst aus nächster Nähe abzuschätzen ist. Er trägt exakt dieselbe Frisur wie früher, außer dass sich an den Schläfen ein paar silberne Haare zeigen. Seine roten Haare waren schon immer, Tag für Tag, scheinbar gleich lang gewesen. Bei anderen Menschen sieht man, wenn sie ihre Haare geschnitten haben. Bei Bruckner sah man das nie. Die Kleidung ist wie eh und je perfekt. Und teuer. Klassisches englisches Understatement. Damit fiel Bruckner früher in der Schule natürlich auf, weil er einfach zu jung für diesen Stil war. Jetzt nicht mehr. Bruckner ist quasi in seinen schon früh gewählten Stil hineingewachsen. Er trug früher natürlich nur zu bestimmten Anlässen Anzüge. Im normalen Alltag sah man ihn immer in diesen feinen englischen Hemden, in Kaschmirpullovern und Pullundern, in Wollhosen mit Bügelfalten und Tweedjacken mit den lederverstärkten Ellbogen. Und das in einer Zeit, in der die anderen um nichts in der Welt auf ihre Jeans verzichtet hätten.

Правообладателям