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Gewiss war ich als sein bescheidener Assistent hinlänglich vertraut mit Professor Agrippa, der mir in der leider all zu kurzen Zeit meiner Tätigkeit an der Universität Lausanne doch bald erlaubt hatte, ihn Cornelius zu nennen. Ich muss aber von vornherein gestehen, dass ich überrascht bin: In seinen Schriften konnte ich nur wenig, bedauernswert wenig entdecken, das als Ergebnis ernster wissenschaftlicher Forschung bezeichnet werden könnte. Ich fand einen Stoss abgenützte Zettel mit Notizen zu seinen Vorlesungen über Cyprian von Antiochien: über die glückliche Verbindung und Verflechtung von dessen Lehren mit denen des Okzidents und der daraus erwachsenen grandiosen Gestalt des Faust, der mit dem Teufel paktiert (behandelt von Marlowe, Calderón und Goethe): ein Thema, das Cornelius Agrippa sein ganzes Leben lang verfolgte; er betrachtete es nicht aus der Distanz des objektiven Forschers, sondern als ein Besessener. Hinzuzufügen sind einige Aufzeichnungen von geringem Interesse über Raimondo Lullo und die Geschichte der Magie von Thorndike. In vier 182 mal 126 Millimeter grossen, karierten Schulheften, deren Seiten fortlaufend mit römischen Ziffern nummeriert sind, fand ich hingegen etwas, das man vielleicht als Chronik oder als Tagebuch bezeichnen könnte und neben dessen Titel – «Das Monopoly-Spiel» – sehr deutlich ein Untertitel zu lesen steht: «Iter ludicrum per Helvetiam», und eine – am Rande vermerkte – Variante: «Iter iocosum»: Ich habe mich entschlossen, dieses Tagebuch oder diese Chronik abzuschreiben und dem Fakultätsrat zu übersenden, um mich zumindest meines Auftrags mit Anstand zu entledigen.

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