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Bei uns jetzt merkte ich gleich, kaum hatte ich die Haustür geöffnet, wie mein Bruder gelaunt war; rauchte er schon vor dem Essen die Pfeife, im Gebälk zusammengekauert, die Beine bergauf und den Kopf hinter einer Automobilzeitschrift versteckt, dann wusste ich, dass er den ganzen Abend nicht mehr den Mund auftat, selbst wenn die andern kommen sollten. Unsere Mutter war zu nichts mehr fähig, wenn die böse Laune Gianni so packte: Sie konnte bei Tisch den Löffel nicht mehr richtig halten, verschüttete die Suppe, und sie hob dann den Blick zu Gianni, der ihr gegenübersaß; und beide senkten rasch die Augen, wie Diebe, weil sie sich dabei ertappt hatten, wie sie stumm aufeinander lauerten.

«Er bringt mich ganz außer Fassung, wenn er so schmollt, und dabei ist er doch im Grunde der gutmütigste Mensch von der Welt; er schaut mich so an, als könnte seine eigene Mutter, die ihn geboren und großgezogen hat, die Suppe nicht mehr allein essen.» Aber ich wusste nun, dass Gianni von Zeit zu Zeit, wie damals, als ich noch in Italien war, ihr vom Ge­schäft aus telefonierte (man musste weniger lang auf die Verbindung warten als auf der Post) und dass sie es schnurstracks weitererzählte und sich damit in Herrn Egidios Laden wichtig machte, wo sie immer einkaufen ging:

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