Читать книгу Die Schneckeninsel. Kriminalroman онлайн

56 страница из 76

Michel stöhnte.

Mensch, hast du noch mehr solche Aufträge? Du weißt, wir sind unterbesetzt.

Tanner lachte.

Überglücklich wäre der Polizist, würde er die Vorzüge des Polizeilebens kennen.

Michel grunzte.

Was soll denn das sein?

Das ist ein Zitat. Ein leicht angepasstes Zitat von Vergil.

Und wer ist das jetzt wieder? Ist das auch ein Sternekoch?

Nein, du Dödel. Das war ein berühmter römischer …

Michel lachte.

Aber das weiß doch jeder. Reingefallen.

Während seiner Zimmerstunde widmete er sich noch einmal ausgiebig dem Studium der Unterlagen über die drei Selbstmörderinnen. Die erste, eine Belgierin, hielt es am längsten im Weißen Schloss aus. Sie arbeitete fünf Jahre bis zu ihrem Selbstmord. Bei der zweiten aus Frankreich waren es noch gu­te zweieinhalb Jahre und bei der dritten – sie war aus Holland – dauerte es noch knapp anderthalb Jahre. Wäre das Ganze ein mathematisches Modell, könnte ihm Madame als Mathematikerin sicher exakt vorausberechnen, wann die nächste Selbstmordkandidatin fällig wäre. Er grinste und schimpfte sich einen Zyniker. Er suchte nach Gemeinsamkeiten, fand aber in den Angaben, die ihm zur Verfügung standen nichts, was aufschlussreich gewesen wäre. Sie waren zwar während ihrer Tätigkeit hier alle etwa gleich alt gewesen. Die Erste war auf dem beigelegten Foto rothaarig, schlank zwar, aber mit weichen Formen. Die Zweite eine sehr schlanke Brünette mit wachen Augen. Die Dritte schließlich war ebenso blond gewesen wie Teresa, aber trotzdem eine ganz andere Persönlichkeit, soweit man das aus einem einzigen Foto herauslesen konnte. Er konnte die Unterlagen durchgehen und wiederlesen, es fiel ihm einfach nichts auf, was ein Hinweis zur Klärung der mysteriösen Selbstmorde hätte geben können. Außer dass sie alle drei ins Wasser gegangen waren, gab es schlicht und ergreifend keine Gemeinsamkeiten.

Правообладателям