Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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In Budapest war Lutz für die Wahrnehmung der Interessen von rund zehn Staaten zuständig. Da es dabei auch um den Schutz diplomatischer Gebäude ging, verlegte er sein Büro in das Gebäude der ehemaligen amerikanischen Gesandtschaft und machte den Sitz der ehemaligen britischen Gesandtschaft zu seiner Residenz. Ersteres befand sich am Freiheitsplatz (Szabadság tér) in Pest, letzterer in Buda. Von 1942 an stellten Lutz und seine etwa 20 Mitarbeitenden 300 bis 400 Schutzpässe für US-amerikanische und britische Staatsbürger aus, sowohl an Juden als auch an Nichtjuden, und verteilten anschliessend 1000 solcher Dokumente an jugoslawische Staatsbürger. Diese Dokumente inspirierten die Schweden zur Ausstellung von Schutzpässen für Juden mit schwedischen Verbindungen.38

Die Abteilung, auf deren Aktionen im nächsten Punkt näher eingegangen wird, vergrösserte sich kontinuierlich. Lutz führte sie bis Weihnachten 1944, als Budapest von der Roten Armee eingekesselt wurde und er in seiner Residenz in Buda von Pest, wo sich die bedrohten Juden befanden, abgeschnitten war. Er hatte für diesen Fall zwei Stellvertreter ernannt. Peter Zürcher (1914–1975) und Ernst Vonrufs (1906–1972), Schweizer, die früher in Budapest in der Textilindustrie tätig gewesen waren. Beide intervenierten bis zur Befreiung von Pest zugunsten der Juden.

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