Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн
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Carl Lutz konnte stets auf die Unterstützung seiner wechselnden Vorgesetzten zählen. Die Schweizer Gesandtschaft selbst, von der Lutz’ Abteilung abhing, befand sich in einem anderen Stadtteil von Pest, in der Stefania-Strasse. Die Kanzlei der Gesandtschaft war Anfang Juli bombardiert und auf Initiative des Grafen Esterhazy in dessen Palast in Buda verlegt worden. Die Gesandtschaft stand seit 1938 unter der Leitung von Minister Maximilian Jaeger (1884–1958). Nach der Machtübernahme der Nyilas kehrte dieser jedoch aus Protest in die Schweiz zurück. Sein Nachfolger, Anton Kilchmann (1902–1961), bat aus gesundheitlichen Gründen um Rückkehr. Am 12. Dezember wurde der Berner Harald Feller (1913–2003) zum Leiter der Gesandtschaft ernannt; er versteckte in seiner Residenz etwa zehn Juden und musste vier Schweizerinnen jüdischer Herkunft, die nach ihrer Heirat mit Ungarn ihre Staatsbürgerschaft verloren hatten, evakuieren. Harald Feller wurde im Januar 1945 von den Sowjets verhaftet und in Moskau inhaftiert.