Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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Die Zusammensetzung des schwedischen diplomatischen Personals war bemerkenswert konstant. Die Gesandtschaft mit Sitz im Bezirk Buda wurde von Minister Carl Danielsson (1880–1963) geleitet, bis dieser am 25. Dezember 1944 in der Residenz der Schweizer Gesandtschaft Zuflucht fand.30 Danielsson wurde wirksam unterstützt von Per Anger (1913–2002), später ausserdem von Lars Berg. Mitte Juni bat er um die Erlaubnis, Notpässe [emergency passports] für Juden mit Verbindungen zu Schweden auszustellen, die von der Deportation bedroht waren. Einen Monat später hatte er etwa 450 davon ausgegeben.31 Die Gesandtschaft verhandelte mit ungarischen und deutschen Behörden, um den Juden, die in Besitz eines Notpasses waren, die Emigration zu ermöglichen. Dies geschah parallel zu den Verhandlungen, die Lutz und die Schweizer über die Auswanderung von rund 7000 Juden nach Palästina führten, die aber schliesslich erfolglos waren.32

Am 9. Juli bekam die Gesandtschaft mit der Ankunft von Raoul Wallenberg (1912–?) Verstärkung. Dessen relativ vage gehaltenes Mandat war in Stockholm vom Aussenministerium in Zusammenarbeit mit dem örtlichen Vertreter des War Refugee Board formuliert worden, der Anfang 1944 durch Roosevelt eingerichteten Agentur zur Hilfe für Juden. Wallenberg stand offiziell einer neuen Abteilung der Gesandtschaft vor (Sektion B) und mietete dafür eigene Lokale in Buda an. Sein Aufenthalt, ursprünglich für zwei Monate geplant, war in erster Linie dazu bestimmt, Stockholm über die Entwicklung der Lage der jüdischen Bevölkerung zu unterrichten.

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