Читать книгу Unter Schweizer Schutz. Die Rettungsaktion von Carl Lutz während des Zweiten Weltkriegs in Budapest - Zeitzeugen berichten онлайн

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Ausserdem wurden im November im Bezirk Pest zwei grosse Ghettos eingerichtet. Das «Internationale Ghetto» umfasste rund um die Pozsonyi-Strasse 122 Häuser, die unter dem Schutz neutraler Länder standen. Es waren moderne Wohnhäuser von vier bis sechs Stockwerken, in denen sich über 20 000 Juden befanden, Inhaber von durch neutrale Länder ausgestellten oder gefälschten Schutzdokumenten. Die meisten Häuser (76 insgesamt) standen unter schweizerischer Verantwortung, die anderen verteilten sich auf Schweden (33), Spanien, Portugal, das IKRK und das schwedische Rote Kreuz. Das sogenannte «Zentrale» oder «Grosse Ghetto» wurde neben der grossen Synagoge eingerichtet. Darin waren über 60 000 Juden eingeschlossen, darunter mehrere tausend, die durch die Nyilas gewaltsam aus dem «Internationalen Ghetto» geholt worden waren.

Und zu guter Letzt waren sich alle bewusst, dass das Vorrücken der Roten Armee und damit die Befreiung von Budapest unvermeidlich waren. General Malinovsky, der Ende Oktober ungarisches Gebiet betreten hatte, rechnete mit der Befreiung von Budapest Anfang November.25 Der erbitterte Widerstand der deutschen und ungarischen Truppen hatte jedoch zur Folge, dass Budapest erst an Weihnachten vollständig eingekesselt werden konnte. Die Befreiung von Pest am linken Donauufer erfolgte am 18. Januar, die von Buda auf der anderen Seite einen Monat später. Insgesamt forderte die Belagerung von Budapest um die 160 000 Menschenleben.

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