Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн

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Kleine Texte von ein paar Zeilen verstreuten sich im Heft. Es entstanden auch kurze Briefe an Nosche. Ich weiß nicht, ob Daniel das alles gesehen hat. Vielleicht bilde ich mir das nur ein. Auf einer Seite stand neben einer Zeichnung, dass ich mich am Tod von Nosche schuldig fühle. Hätte sie die Flucht aus dem Irak auch ohne mich gewagt? Wäre sie ohne mich gar nie gegan­gen?

Auf einer anderen Seite schrieb ich über meinen Vater, über das Versteckspiel, das wir immer mit ihm in der Wohnung machten. Wie seine Augen strahlten, wenn er uns suchte. Es war uns schon bewusst, dass er unser Versteck schnell finden konnte, er tat nur so. Dieses Spiel konnte er im realen Leben nicht spielen. Er wollte nichts übersehen, und manchmal warf er seine Worte gleichgültig um sich. Sie fielen in unsere Herzen und Ohren wie Feuerbälle.

Ich fing an, mehr in meinem blauen Heft als in meiner Trauer zu leben. Ein Schreibfluss durchströmte mein Leben und ließ mich vorwärts gehen. In mir keimte die Hoffnung, dass das Reden bald zurückkomme.

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