Читать книгу Im Fallen lernt die Feder fliegen. Roman онлайн

47 страница из 57

Nosche stand neben mir, strahlend vor Freude und voller Leben. Ihr Lachen wirkte, als wollte sie mir durch dieses Bild aus der Vergangenheit etwas mitteilen.

Wir sahen uns sehr ähnlich. Unser schwarzes, ge­­locktes Haar hatten wir von unserem Vater geerbt, die kleinen Augen von der Mutter.

«Euer Lachen habt ihr vom Euphrat erhalten», be­­hauptete Vater immer.

An diesem Geburtstag wollte Katrin, dass wir ihr ein arabisches Lied vorsingen. Beyan spielte Geige, und gemeinsam hatten wir ihr diesen Wunsch erfüllt. Laut sangen wir: «Jedes Mal, wenn ich dich vermisse, pflücke ich einen Stern vom Himmel. So lange habe ich dich vermisst, dass der Himmel dunkel wurde.» Nosche, Beyan und ich, alle andern waren Schweizer. Sie fanden, die arabische Sprache höre sich ohnehin an wie ein Lied.

Nosche konnte besser Arabisch als ich. Im Iran musste sie viel aus dem Koran auswendig lernen. Sie schrieb auch kleine Gedichte. Mein Vater meinte, sie hätte es von ihm geerbt. Ich erinnere mich gut an eine Diskus­sion zwischen Nosche und meinem Vater.

Правообладателям