Читать книгу Die schiere Wahrheit. Glauser und Simenon schreiben einen Kriminalroman онлайн

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Doktor Schöni beschattet die Augen, lässt sie über den Strand von Liegestuhl zu Korbsessel wandern, das übliche Gewusel kurz vor Mittag, Mütter, Kindermädchen, Großmütter, man sam­melt die verstreuten Eimerchen, Schaufeln und unwilligen Kinder zusammen.

Endlich entdeckt er ihn, einen der wenigen Männer am Strand, die Väter und Ehemänner warten geduldig an der Theke im Strandcafé bei einem kühlen Bier auf ihre Familien. Die sollen sich ruhig Zeit lassen. Weit vorne, beinahe am Wasser, sitzt er, der Schriftsteller Frédéric Glauser, von dem Simenon bis heute noch nie etwas gehört hat.

Er ist wenig erpicht darauf, dass Schöni ihm diesen «Kollegen» vorstellen will, ein Schweizer, ein Landsmann des Doktors, er hat gleich abgewunken, war sauer, weil der Doktor sei­ne morgendliche Zeitungslektüre unterbrochen hatte.

Er, Schöni, schulde diesem Glauser einen Gefallen – eine kom­plizierte Geschichte –, und ihn, den berühmten Georges Si­menon persönlich kennenzulernen, wäre eine gelungene Überraschung. Allerdings ein schwieriger Zeitgenosse. Aber ein genialer Schreiber. Seine Kriminalromane hätten ihn bekannt gemacht, sein Kommissär Studer sei auch schon mit Mai­gret verglichen worden. Der Glauser schreibe deutsch, er spreche aber sehr gut Französisch.

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