Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Schon wenige Tage später bekam ich eine Einladung ins Mammographiezentrum. Es sei nur ein Verdacht, die Einladung würde nicht bedeuten, dass man krank sei, sicher löse sich alles in Wohlgefallen auf. Immer noch war ich der Meinung, dass ich kerngesund sei, schlief nachts gut und machte mir keine Sorgen. Als der Arzt jedoch während des Ultraschalls über mir mit dem Gesicht zuckte und eine Biopsie anordnete, dämmerte mir Unheil. Mein Unterbewusstsein war schnell, es hatte die Lage schon begriffen. Mein Bewusstsein war jedoch ein ganzes Wochenende damit beschäftigt, die Wahrheit nicht hochkommen zu lassen. Ich arbeitete wie wild im Garten, ging joggen, war sehr gereizt und stritt über belangloses Zeug mit meinem Mann, machte meinem Sohn Vorhaltungen bezüglich seiner Hausaufgaben und seinem Engagement in der Schule. Es nützte alles nichts, eigentlich wusste ich es schon.

Einige Tage später dann der Anruf: »Da ist ein Knoten in Ihrer Brust, sehr klein, man wird Sie operieren, eventuell bestrahlen und dann sind Sie wieder gesund. Machen Sie sich keine Sorgen.« Der Arzt war sehr einfühlsam, aber auch bestimmt: »Suchen Sie sich so schnell wie möglich ein Brustzentrum, um alles Weitere zu veranlassen.« Bis dahin wusste ich nicht einmal, dass es so etwas gibt. Er machte mir noch Vorschläge, wo ich hinkönnte, ich nahm alles wie durch einen Schleier wahr. Ich stolperte zurück in das Geschäft, wo ich vor dem Anruf des Arztes ein Geburtsgeschenk ausgesucht hatte, bezahlte und stand wieder an der frischen Luft. In ein paar Tagen wollten wir nach Berlin fahren und das neugeborene Baby unseres Patenkindes auf der Welt begrüßen.

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