Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Jenny und Carl kommen aus Berlin, wo sie gemeinsam einen Italienischkurs besuchen. Jenny ist studierte Germanistin aus New York und lebt schon seit Jahrzehnten mit ihrer Familie in Berlin. Carl arbeitet für den Regierungssprecher der Kanzlerin im Bundespresseamt. Die beiden wohnen in einem Kloster mit Wasserblick, ich glaube auf der Giudecca. Die beiden unternehmen regelmäßig Sprachreisen, zuletzt waren sie in Florenz.

Wir sind eine spannende Klasse und alle lernen mehr oder weniger freiwillig eine neue Sprache. Die einen nur zum Spaß und aus Wissensdurst, die anderen mit konkretem Lebens- oder Berufsziel.

Es gibt richtig viel Stoff, den wir durcharbeiten, und jeden Tag Hausaufgaben. Francesca möchte, dass wir lernen.

Café Florian

Die Schule bietet etliche außerschulische Aktivitäten am Nachmittag oder Wochenende an. Gleich am ersten Schultag geht es nach der Schule in die Galeria dell´Accademia. Ziemlich viele Schüler treffen sich am Eingang, man erkennt sich durch die schwarzen Taschen der Sprachschule. Ich freue mich riesig und bin gespannt, ob ich kunstgeschichtliches Italienisch verstehen werde. Leider ist das Museum am Montagnachmittag geschlossen. Wie bitte? Die Lehrer der venezianischen Sprachschule wollen uns die Accademia zeigen und haben die Schließungszeit am Montagnachmittag nicht auf dem Plan? Che scherzo! Das kann nur ein Scherz sein. Ich muss lachen, das ist ein toller italienischer Moment. Stattdessen traben wir dem Lehrer hinterher, der mit einer Stadtführung improvisiert. Er erzählt uns vom Aufbau einer antiken Stadt und dem heute problematischen Massentourismus, blablabla. Uschi und ich schauen uns tief in die Augen und seilen uns von der Gruppe ab. »Uschi«, sage ich, »führe mich zum Markusplatz ins Café Florian, ich brauche nach diesem vielen spannenden Wissen eine Stärkung.« Aber Uschi ist weder als Sprachassistentin noch als Navigationsgeräteersatz wirklich hilfreich. Alles muss man selber machen.

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