Читать книгу Tot sein kann ich morgen noch. Meine Reise vom Kopf zurück ins Herz онлайн

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Die Schüler

Meine erste große Pause nach Jahrzehnten ist um und ich habe sie grandios verbracht. Unsere Klasse ist kunterbunt zusammengewürfelt. Amerikaner, Briten, Australier, Chilenen und Deutsche.

Da ist John, ein amerikanischer Geschichtsstudent. Seine Augen leuchten, wenn er von den Archiven der Stadt erzählt, in denen er seine Zeit verbringt. Er brennt für die Wirtschaftsgeschichte von San Marco, interessiert sich für den mehrmaligen Aufbau und die wirtschaftlichen Zusammenhänge und Finanzierungen. Er schwärmt vom Staatsarchiv am Campo dei Frari. Wenn er munter ist, erzählt er die abenteuerlichsten Geschichten über Pferde und Autos, meist ist er aber so müde, dass er den halben Unterricht verschläft. Wie er da so in seinen ollen Jeans und amerikanischen Holzfällerhemden sitzt, kann man ihm fast nicht glauben, dass er in die Emiglia hinuntergedüst ist, um sich in Maranello einen Ferrari für das Wochenende auszuleihen. Zum Kontrast bietet er Geschichten über wilde Pferde in Italien an. Nach dem Ferrari-Wochenende ist er nämlich in den Parco Naturale della Maremma gefahren, um die wilden Pferde zu sehen und zu reiten. Oder ist er mit dem Ferrari in die Maremma gefahren? Den amerikanischen Cowboy moderner Art nehme ich ihm nicht so ganz ab. Dazu ist er zu bleichgesichtig und untrainiert und seine amerikanischen Trekkinglifestyleschuhe sehen gänzlich unbenutzt aus. Wahrscheinlich hängt er am Campo Santa Margherita ab.

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