Читать книгу Der Schwede онлайн

71 страница из 81

Der KGB war für Hans immer nur ein gesichtsloser Wasserkopf gewesen, und seit dem Zusammenbruch der Sowjetunion hatte er keinen Gedanken mehr daran verschwendet. Bei internationalen Konferenzen hatten sich die Vertreter des KGBs immer rar gemacht. Kooperationen waren nicht gerade ihr Ding. Er musste versuchen, sich mehr mit dem Thema vertraut zu machen. Er brauchte ein Motiv. Wenn er an den KGB dachte, kamen ihm zwei Dinge in den Sinn: Gift und Desinformation. Gift als Hinrichtungsmethode anzuwenden, war schon immer schwach gewesen. War nicht erst neulich dieser Russe in London mit Uran vergiftet worden? Für den KGB schien das ja eine geeignete Methode zu sein. Für den schwedischen Nachrichtendienst auf keinen Fall. Und dann immer diese Desinformation, die Lügen und falsche Propaganda – auch das waren offenbar beliebte Methoden.

Hans erinnerte sich daran, gelesen zu haben, dass der KGB versucht hatte, den Mord an JFK dafür zu nutzen, falsche Informationen zu verbreiten und die Tat selbst als Vorspiel eines amerikanischen Bürgerkriegs erscheinen zu lassen. Ja, das waren Methoden, mit denen Hans nicht vertraut war. Dieser Fall aus Moskau passte allerdings nicht ganz ins Bild. Er kam leise daher. Diskret. Und wenn etwas dran war, dann wurde dort jemand am Leben gehalten – also das Gegenteil von allem, was man erwarten würde. Was sollte das? Bei der Säpo gab es einen Experten, der sich besonders gut mit Russlands Angelegenheiten auskannte. Intern wurde er der KGB-Kenner genannt. Hans musste sich dringend mit ihm unterhalten – vielleicht konnte er ja ein bisschen Licht ins Dunkel bringen.

Правообладателям