Читать книгу Der Lockruf des Weißen Adlers. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Die Wolke vor mir zerfloss im Himmelsblau. Strahlend weiß war sie, und mächtig, dabei leicht wie Federflaum. Es war eine Mischung aus Haufenwolke und einem Hauch von Eiswolke, ausgebreitet zog sie dahin wie auf weißen Schwingen – aber ja, es waren riesige Schwingen, und die Wolke quoll weiter auf und nahm Form an, und jetzt glich sie eindeutig einem Adler. Einem überdimensionalen, weißen Adler.

Inzwischen hatte ich einen Blick für so etwas bekommen, und ich nahm die Wolkenbotschaft ernst, als eine Manifestation des Großen Geistes. Für mich war das nicht mehr bloß eine Wolke, die zufällig wie ein weißer Adler aussah. Sie WAR für mich zur Darstellung eines Adlers geworden, vom Weltgeist aus seinem lebendigen, kreativen Lufthauch geschaffen, damit ich sie sah und als Symbol verstand. Der Große Geist hatte diese Wolke für mich geschaffen, um mir etwas mitzuteilen. Es konnte kein Zufall sein, einen perfekten Wolken-Adler an den blauen Sommerhimmel projiziert zu finden, so als sei ein realer Adler als Figur dort zu sehen wie ein gigantisches Dia-Bild, nur eben als weiße Silhouette. Es stimmte alles: der Kopf, der gebogene Schnabel, die Proportionen, die ausgebreiteten Schwingen, ja sogar die gezackten Schwungfedern und der fächerförmig ausgebreitete Schwanz. Auch Illona neben mir sagte: „Oooooh … schau mal: Die Wolke da sieht ja genau aus wie ein Adler!“

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