Читать книгу Bruder Tier. Mensch und Tier in Mythos und Evolution онлайн

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Fragt man nach den Höhepunkten des Pinguinlebens und nach den markanten Symptomen seiner Existenz, dann sind es zwei besondere Erlebnisse, die jedem Pinguin beschert sind. Das eine hängt wohl mit der eben beschriebenen Mauserung zusammen. Der Zustand der Not, des Unwohlseins und des Fastens gemahnen ihn an jene dunklen Zeiten, in welchen er sein Vogelsein vertan hat und zum Fisch geworden ist. Dafür ist ihm eine jährliche Buße auferlegt, die alle Wasservögel tragen müssen. Ist es nicht bemerkenswert, dass der Pinguin sich gerade dann nicht zurückzieht und im Dunkel seiner Nesthöhle diese Zeit übersteht? Er sucht die Gemeinschaft seiner Genossen, als spürte er, dass geteiltes Leid nur halbes Leid sei.

Bald darauf aber isst er Steine und tritt dadurch wieder in die «Pinguin-Sünde» ein, wird ein Fisch, beginnt zu träumen und zieht hinaus in die Wasser des Meeres.

Der andere Höhepunkt ist der Anblick des neu gelegten Eies. Alle Beobachter erzählen, mit welcher Erregung und welchem Erstaunen beide Eltern das Ei begrüßen; wie sie es hin- und herrollen und von allen Seiten betrachten und sich gar nicht genug daran tun können. Keimt in ihnen etwas herauf, das sich ahnend mit dem vergleichen lässt, was Rudolf Steiner einmal über die Gestalt des Eies geäußert hat? Er sagte:

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