Читать книгу Psychologie. Eine Einführung. Reclam Sachbuch premium онлайн

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Um den Prozess des Wahrnehmens zu verstehen, ist es einfacher, den Fokus jeweils auf einen einzelnen Sinn zu richten, doch das Gehirn operiert die meiste Zeit mit gleichzeitig eingehenden Eingangsreizen unterschiedlichster sinnlicher Modalitäten (Sehen und Hören; Sehen, Berührung, Geruch und Geschmack usw.). Die verschiedenen Quellen der Information müssen eingeordnet werden, wenn sie uns eine zusammenhängende, kohärente Repräsentation der Welt, die sich mit der Wirklichkeit deckt, liefern sollen. Diese Quellen schließen Körperempfindungen [37]ebenso wie Informationen der Sinnesorgane mit ein. Dies zeigt uns, dass körperliche Empfindungen und emotionale Zustände ebenfalls eine wichtige Rolle im Wahrnehmungsvorgang spielen. Tatsächlich können wir unmittelbar feststellen, ob wir das Geräusch, das wir hören, oder die Person, die wir kommen sehen, mögen oder nicht mögen, da das Gehirn laufend affektive Vorhersagen tätigt. Selbst bevor wir Jane erkennen, empfinden wir möglicherweise eine Art Wärme – oder Furcht –, während sie näher kommt. In der Tat können wir jegliche Quelle vorhergehenden Wissens dazu verwenden, Vorhersagen über das, was wir wahrnehmen, zu generieren. Dazu gehört auch semantisches Wissen, wie zum Beispiel über sichtbare Zeichen des Alterns. Die Gehirnaktivität, die der Wahrnehmung zugrunde liegt – und möglicherweise Bayes’sche Inferenz gebraucht –, erlaubt es uns daher, Informationen von den unterschiedlichen Sinnesorganen, innerlichen Körperzuständen und von unserem Wissen über die Welt in den Wahrnehmungsprozess einzufügen.

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