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ssss1 — Hannah Arendts Totalitarismustheorie hatte große Wirkung auf die Dissidenten sowohl in der DDR wie auch in Mittel- und Osteuropa. Vgl. Ilko-Sascha Kowalczuk (Hrsg.): Freiheit und Öffentlichkeit. Politischer Samisdat in der DDR 1985–1989, Berlin 2002, darin insbesondere Dorothea Höck: „Sprache, die für Dich dichtet und denkt“. Zum Verhältnis von Propagandasprache und Herrschaft, S. 230–242 sowie Ulrich Stockmann: Macht – Herrschaft – Gewalt. Aspekte der politischen Theorie Hannah Arendts, S. 243–250. Für Václav Havel war die Ideologie der Entwurf, nach dem die totalitären Regime ihre eigene Realität schufen. Sie basierte auf Täuschungen und Lügen: „Die Macht muß fälschen, weil sie in ihren eigenen Lügen gefangen ist. Sie fälscht die Vergangenheit, die Gegenwart und die Zukunft. Sie fälscht statistische Daten. Sie täuscht vor, daß sie […] die Menschenrechte respektiert. […] Der Mensch muß nicht an alle diese Mystifikationen glauben. Er muß sich aber so benehmen, als ob er an sie glaubt.“ (Václav Havel: Versuch, in der Wahrheit zu leben, Reinbek 1978, S. 18, zit. n. Stefan Auer: Arendt-Lektüre in Osteuropa, in: Ausst.-Kat. Hannah Arendt und das 20. Jahrhundert, Berlin 2020, S. 88).