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Die murrenden Stimmen wurden leiser, aber sie verstummten deshalb nicht.

„Bin gespannt, was er uns morgen erzählt, wenn vielleicht plötzlich der Mond verschwindet oder das Meer anfängt zu kochen!“, lästerte inmitten einer Gruppe erregter Männer der stets an Unfrieden interessierte Rodrigo de Escobedo. Der dürre Notar fuchtelte wild mit den Armen: „Sollen wir alles glauben, was dieser Wahnsinnige uns erzählt? Ich war an der Universität in Salamanca. Dort habe ich niemals von den Astronomen solchen Unsinn gehört, dass der Polarstern sich bewegen soll. Und das sind zuverlässige Gelehrte, die Besten, die es gibt. Wenn der Name Diego de Deza euch etwas sagt. Oder schon einmal vom berühmten Talavera gehört?“

Das war natürlich nicht der Fall, Escobedo hätte jeden beliebigen Namen erfinden können. Entscheidend war, dass er jenes Unbehagen schürte, das sich in der Mannschaft breitgemacht hatte und schon kurz nach der Abfahrt nicht mehr weichen wollte.

„Was glaubst du, Jakob?“, fragte Rodrigo seinen Beschützer und Freund. Die beiden saßen etwas abseits an der Reling, den Rücken angelehnt, die Knie angewinkelt, ein inzwischen gewohntes Bild. Jakob deutete zum Sternenhimmel: „Dort oben steht der Nordstern. Schau ihn dir doch an. Bewegt er sich etwa? Mir kann der Alte nichts erzählen. Irgendwas ist los mit unserem Kompass, das ist es.“

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