Читать книгу Sechs Geschichten. Was uns Menschen umtreibt онлайн

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Jedoch, wir alle wissen, das Glück ist endlich. So auch hier. Hatte dann doch mal einer zu viel davon genossen, benahm sich allzu ungebührlich oder war vielleicht zu solchem gar nicht mehr in der Lage, da er auf einer Bank oder dem Tisch schlief, vielleicht sogar darunter lag, musste von Seiten des Lokals – sicher erst nach einer wohlwollenden Toleranzphase, insbesondere solange der zahlende Gast noch ein paar Dollar im Sack hatte – nun doch interveniert werden, wofür als Akteure natürlich nur die Damen des Hauses in Frage kamen und zu ihrem Vorteil auch einige Übung in derartigen Aktionen vorzuweisen hatten. Vorhang auf! Nach allen Regeln dieser Kunst wurde der Ärmste dann nicht immer nur mit sanfter weiblicher, na ja, je nach Lage der Dinge und verbliebener Wehrhaftigkeit des Betroffenen auch mit brachialer Gewalt aus dem Lokal gebuchst. Die Szene wurde begleitet von der ganzen (bekannten) Tirade von Kraftausdrücken und Beschimpfungen der Hedi wie von einem aus dem Notenblatt gesprungenen Kontrapunkt. Sie scheute sich gegebenenfalls auch nicht, mittels eines finalen Trittes in den Hintern des Betrunkenen dem Akt sozusagen einen Schlussakkord aufzusetzen. Applaus aus dem Publikum! Triumphierendes Lachen! Jetzt gab’s erst mal ‚ne Pause. Eine kurze nur. Die Hedi hatte die Bühne noch nicht verlassen, schon ging die Schwingtüre erneut auf und es hatten sich in dieser tückischen Einrichtung zwei neue Gäste verstolpert und, da in noch schlechterem Zustand als der gerade Hinausgeworfene, blieb einer davon gleich am Boden liegen. Kurzes Atemfassen und „Da Capo“. Der zweite Akt konnte beginnen, die Vorstellung war noch nicht beendet. Die ergötzliche Unterhaltung des Publikums ging weiter…

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