Читать книгу Sechs Geschichten. Was uns Menschen umtreibt онлайн

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Man könnte an dieser Stelle noch so manchen Gast oder bunten Vogel skizzieren, vielleicht auch ein paar Damen aus dem vorderen Teil der Gaststube, in dem sich die Tanzfläche befand, mit denen sich allerdings vorwiegend die farbigen Gäste abgaben und dabei auch andere Interessen verfolgten als unsereins.

Überdies ist es an der Zeit, wie oben versprochen, einige typische Abläufe auf dieser nicht alltäglichen Bühne zu schildern. Es wurde getrunken, gelacht, geblödelt, gefrotzelt, geschäkert, gestritten, gegrölt, vielleicht auch mal eine Runde geschlafen. Dabei spielte sich das Geschehen bei Weitem nicht nur an den Tischen ab. Ein ständiges Wiegen und Wogen durchzog das Lokal. Vorwiegend dessen vorderen Teil, den mit der Musikbox, beherrschte ein immer währendes Movement vor allem der Farbigen, deren Ding es nicht war, ruhig auf einem Stuhl zu versauern. Andere taten es ihnen gleich.

Auf der Tanzfläche hingegen wiegten sich eng umschlungen die Paare zu den sich immer wiederholenden Lovesongs von Pat Boone, Elvis Presley, Mary Hopkins, Frank Sinatra, Conny Francis, Brenda Lee, The Platters u. a. Dazwischen bewegten sich – mehr oder weniger im Rhythmus – auch solche, die keine Partnerin gefunden hatten oder die sich erst eine erobern mussten. Überhaupt war es ein ewiges Kommen und Gehen, denn für nicht wenige war der „Schwarze Ritter“ nur eine Station auf einer Tour durch alle möglichen Spelunken der Stadt. Und wie fragte doch Luis Armstrong in seiner „New Orleans Function“ so treffend „…Oh, didn’t he ramble ?“. Ja, sie taten es und waren glücklich dabei.

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