Читать книгу Sechs Geschichten. Was uns Menschen umtreibt онлайн

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Fast jeden Abend konnte man unseren lieben Freund C. am Stammtisch antreffen, seines Zeichens Theologe in einem sehr hohen (mathematisch nicht näher bezeichneten) Semester, der von hier aus die Sünde, das Laster, Hedonismus und Promiskuität praxisnah studierte und sich mit einigen Bierchen über die Trennung von seiner Verlobten im fernen Kiel tröstete. Sorge musste er unentwegt dafür tragen, dass sein ebenfalls im fernen Kiel residierender Bischof nicht von seinem Umgang hier erfuhr, wovon ihm allerdings schon vage Kunde zugegangen war, weshalb unser Freund fortlaufend um den Erhalt seines Stipendiums bangen musste.

Einen unbezwingbaren Drang überkam unseren Freund M. regelmäßig, sobald er die Hilde erblickte. Er strotzte nur so vor Kraft, war im bürgerlichen Leben Capo auf dem Bau. Sie dagegen besaß ein wohlgerundetes Hinterteil und das musste hinein ins Spülbecken, das an sich für die Biergläser gedacht war. Passte gerade noch. Natürlich wehrte sich die Hilde mit Händen und Füßen, strampelte, kreischte und quietschte. Es war jedoch ein ungleicher Kampf und wenn die Hedi nicht dazwischen ging, endete dieser mit einem nassen Hintern der lieben Hilde. Die Münzen des Wechselgeldes mussten danach aus dem Wasser wieder herausgefischt, die Scheine in der Küche zum Trocknen ausgelegt werden, solide Dollar- und DM-Scheine konnten das ab, ansonsten war die Prozedur immer wieder ein fröhliches Spektakel, eine lustige Zerstreuung mit hohem Unterhaltungswert.

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