Читать книгу Warum zum Teufel Ritalin?. Diagnose ADHS - mein Leben mit und ohne Medikament онлайн

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Die schweren Zeiten kannte er aus seiner eigenen Kindheit nur zu gut: Mein Großvater väterlicherseits verstarb früh als mein Vater gerade mal 8 war und die Mutter stand mit den vier Kindern, ein fünftes war unterwegs, alleine da. In jenen Jahren gab es keine Witwenrenten oder anderweitige soziale Auffangnetze, und man kann es aus heutiger Sicht als Wunder betrachten, dass die Kinder nicht verdingt werden mussten. Das war, wie ich später erfuhr, zu weiten Teilen der Dorfgemeinschaft zu verdanken, die der Familie in jeder Hinsicht zur Seite stand. Es hatte aber auch mit der Anpassungsfähigkeit meiner Großmutter zu tun, die mit den Kindern in die Hauswartswohnung in der Schule zog und dort nach dem Rechten sah. Das Geld reichte natürlich bei Weitem nicht. So kam es, dass die sechsköpfige Familie am Sonntagmorgen in den Wald pilgerte, Beeren und Brennholz sammelte und danach schwer bepackt nach Hause zurückkehrte, um rechtzeitig in die nachmittägliche Christenlehre zu gelangen, die im Nachbardorf stattfand.

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