Читать книгу Das Echo des Adlerschreis. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Und wie auf geheime Absprache flogen wir zusammen fischen, und wir stritten uns auch nicht um den Fisch, wenn man davon absieht, dass wir uns ein paarmal anzischten, wenn der eine von uns schon seinen Fisch hatte und der andere nicht, und nach dem Fressen, beim Gefiederputzen, verringerte sich der Abstand zwischen unseren Sitzplätzen auf dem Baum immer mehr. Wir hüpften aufeinander zu und hintereinander her. Es gefiel uns. Es wurde ein Spiel daraus. Ich hüpfte in großen Flattersprüngen hinter ihr her, und sie flog dicht vor mir auf und ließ sich wenig entfernt wieder nieder. Dann, wenn ich sie mehrmals hintereinander einholte, schwang sie sich auf und strich übers Tal, flog mit Schwung an den Hängen empor und kurvte dann zum Fluss zurück. Ich folgte ihr, aber ohne jene finstere Verbissenheit wie zuvor, als der andere noch da war. Ich fühlte mich jetzt ruhig und sicher in unserem neugewonnenen Revier.

Es gefiel uns, immer wieder nach unseren Rundflügen auf jenen Sitzbaum mit den kräftigen Ästen zurückzukehren. Er zog uns magisch an. Wenn wir auf ihm saßen, begann die Adlerin immer häufiger, mit ihrem Schnabel an seinen Zweigen herumzunesteln. Auch ich begann, mich für Zweige zu interessieren. Am Flussufer spielte ich mit angeschwemmten Stöckchen. Immer wieder nahm ich sie mit dem Schnabel auf und ließ sie wieder fallen, weil ich mir nicht darüber im Klaren war, was ich damit sollte. Es war doch kein Fisch. Schließlich kam die Adlerin herbei und versuchte, mir den Stock aus dem Schnabel zu schnappen, und sie zerrte daran, aber ich ließ nicht los und flog, mit dem Stock fest im Schnabel, auf unseren Baum.

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