Читать книгу Ich bin Vera. Durch meinen Schatten онлайн

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Die Pflegerin schaut mich an, als hätte sie einen Hund miauen hören. Ganz erstaunt starrt sie mich an und gibt mir Wasser zum Trinken. Das mit dem richtig Schlucken habe ich anscheinend verlernt, wie ein Baby mache ich mich voll. Durst habe ich eh nicht, also ist das weniger schlimm, ich werde trocken gemacht.

Na los, worauf wartest du? Trockne mich ab! Ich kann nicht. Schon ironisch wie ich früher innerlich immer gegen alles rebelliert habe, was ich autonom hätte machen sollen. Mich waschen, pflegen, nach draußen gehen und so weiter. Dieses widerspenstige Gefühl habe ich stets ignoriert. Ich konnte, also musste ich. Das Leben lang wurde ich so gepusht, ich wollte nie der Mann im Haus sein oder werden. Aber die Umstände ließen es nicht anders zu. Wer hätte Mutter vor ihrem gewalttätigen zweiten Ehemann geschützt? Niemand, nicht mal Vater, der jetzt auch nicht hier ist. Und auf einmal muss ich auf diese kleine Stimme hören, die nichts, aber auch gar nichts machen will. Denn ich kann nicht, du musst für mich.

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