Читать книгу Ich bin Vera. Durch meinen Schatten онлайн

28 страница из 36

Und siehe da, der Hammer wurde geschlagen, die Zeit der Besuche nähert sich dem Ende. Wenn ich doch bloß schreien könnte, um meine Mutter an mich zu fesseln. Doch ich kann nicht, sie wird gebeten, zu gehen, ich müsse die nächsten paar Tage hier bleiben zur Beobachtung. Ein wenig wie ein Tier im Zoo oder ein Experiment, das Daten liefern soll. Es gibt organisatorisch viel zu tun, wo ich hinkommen werde, wer sich um mich kümmern soll, wie oft, Zeitmanagement, Kosten und so weiter. Das alles liegt jedoch außerhalb meines Einflusses. Ich werde keine Entscheidungen mehr treffen und nichts mitbestimmen. Ein Zeuge der Ereignisse, die um mich geschehen, das bin ich geworden und mehr kann ich nicht.

„Morgen komme ich wieder.“, sagt Mutter, mein Herz kann nicht anders als vor Panik zu rasen. Morgen? Wie lange geht das? Toben müsste ich jetzt, aber nein, meine Lage verbietet mir einfach jegliche Form des Ausdrucks. Bin ich eigentlich noch ein Mensch? Was bringt mir dieses neue Leben, wenn ich nicht antworten kann und reagieren? Was bedeutet es, zu sprechen, wenn niemand dir eine Antwort geben kann? Wieso wollte ich nochmals zurück, gefangen in einer Situation, in der ich gefangen bin. Noch gefangener in einem Körper, den ich nie wollte.

Правообладателям