Читать книгу Republik der Werktätigen. Alltag in den Betrieben der DDR онлайн

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Fünf Jahre später trübte sich die Aufbaustimmung. Am 17. Juni 1953 demonstrierten Arbeiter in Ostberlin und der ganzen DDR gegen höhere Normen bei gleichem Lohn. Der Kurs der Partei wurde korrigiert, sowjetische Panzer schlugen den Aufstand nieder, aber ein neues Leitbild musste her. Dieses Mal war es die »Meisterweberin« Frida Hockauf, 1903 geboren, die die Aktivistenbewegung wieder ankurbeln sollte. Auf einer Gewerkschaftsaktivtagung des VEB Mechanische Weberei Zittau gelobte sie, bis zum Dezember des Krisenjahres 45 Meter Stoff über den Plan zu weben. Glaubt man der zeitgenössischen Presse, erkannte Frida Hockauf: »So wie wir heute arbeiten, werden wir morgen leben.« SED-Chef Walter Ulbricht übernahm die Parole als Aufbaumotto. Die Weberaktivistin wurde 1954 mit dem Titel »Held der Arbeit« geehrt und verbrachte in ihrem Betrieb die restlichen Jahre bis zur Rente als Beauftragte für den sozialistischen Wettbewerb.


(Aktivist der Arbeit Adolf Hennecke (l.) und SED-Kader Hans Jendretzky (r.) während der ersten Hennecke-Konferenz im Februar 1949 in Ostberlin vor einem Wandbild, das Adolf Hennecke bei seiner Arbeit zeigt (picture alliance / dpa))


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