Читать книгу Republik der Werktätigen. Alltag in den Betrieben der DDR онлайн

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Für jene, die dem Weg von Adolf Hennecke und Frida Hockauf besonders engagiert folgten, gab es seit 1949 die Ehrung als »Aktivist des Zweijahrplans«, dann, ab dem 1. September 1953, den Ehrentitel »Aktivist des Fünfjahrplans« nebst Orden. Am 12. Mai 1960 löste ihn der »Aktivist des Siebenjahrplans« ab. Dann stiftete die DDR am 28. Juli 1969 eine Medaille für »Aktivisten der sozialistischen Arbeit«, die unabhängig von den aktuellen Plänen galt, denn der Siebenjahrplan war gerade in die Hose gegangen. Bei mehrmaligem Verleih gab es den »Verdienten Aktivisten« obendrauf. Die Aktivistenauszeichnung wurde relativ häufig verliehen; allein im Jahr 1988 bekamen sie von 8 979 700 Werktätigen 284 166 Frauen und Männer verliehen, 4441 Werktätige ehrte man als »Verdiente Aktivisten«.

Nach dem Ende der DDR wurde die hohe Zahl der Auszeichnungen gern spöttisch kommentiert. Wer damals dabei war, sieht es anders. Als Aktivist zu gelten machte stolz, ein paar hundert Mark Prämie waren willkommen. Und auch, wenn viele damit rechneten, einmal »dran« zu sein, entflammten um die zuvor in der Gewerkschaftsgruppe einzubringenden Vorschläge rege Diskussionen.


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