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Praktische Implikationen

• Verantwortliche in sozialen Berufen sollten sich der Komplexität von Peerbeziehungen im Jugendalter bewusst sein. Peer-Strukturen bestehen nicht nur in Form dyadischer Freundschaften, sondern auch aus Cliquen, Crowds und der Jugendkultur. Diese unterschiedlichen Aspekte der Peer-Ökologie haben eine spezifische Wirkung auf die Entwicklung von Jugendlichen und können sowohl erwünschtes als auch unerwünschtes Verhalten begünstigen. Eine Analyse, welche Peer-Struktur für die Erklärung unerwünschten oder fehlangepassten Verhaltens eines Jugendlichen besonders relevant ist, ist daher ein erster Schritt, geeignete Maßnahmen zur Veränderung einzuleiten.

• Wissen über das Ähnlichkeitsprinzip in Freundschaften und über die beschriebenen biologischen, kognitiven und sozialen Veränderungen im Jugendalter kann genutzt werden, um entwicklungsförderliche Umwelten für Jugendliche zu gestalten. Bildungseinrichtungen und Kontexte zur Freizeitgestaltung von Jugendlichen sollten beispielsweise mit steigendem Alter der Jugendlichen auch Rückzugsmöglichkeiten und Raum für persönliche Gespräche bieten. Zudem benötigen ältere Jugendliche, die bereits Fortschritte in der Identitätsentwicklung gemacht haben, Möglichkeiten, ihre Persönlichkeit und Identität mit anderen – ähnlichen – Jugendlichen auszuleben. Dafür muss es breit ausdifferenzierte Freizeitangebote geben, die neben der inhaltlichen Struktur auch Möglichkeiten für informellen Austausch und den Aufbau langfristig tragender Freundschaften bieten.

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