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Für die Selektion von Freundinnen und Freunden sind sichtbare Charakteristiken (z. B. Geschlecht und ethnische Zugehörigkeit, aber auch Verhaltensweisen wie Rauchen und Alkoholkonsum) relevanter als persönliche Überzeugungen oder Einstellungen (Hartup, 1993). Dies liegt vermutlich daran, dass persönliche Einstellungen erst im Verlauf des Kennenlernens deutlich werden, im Unterschied zu beobachtbaren Merkmalen der Person. So zeigte z. B. eine Studie, dass ethnische Zugehörigkeit in neu zusammengesetzten Sekundarschulklassen am Anfang ein wichtiges Selektionskriterium für Freundschaften darstellte, dieses Oberflächenmerkmal aber im Verlauf des Schuljahres, in dem sich die Schülerinnen und Schüler besser kennenlernten, an Bedeutung verlor (Jugert, Noack & Rutland, 2011).

Entsprechende Studien zeigen z. B., dass Jugendliche sich eher mit solchen Jugendlichen befreunden, die ihnen in Bezug auf internalisierende Probleme (Ängstlichkeit, Depression, Einsamkeit) ähnlich sind. Auf der anderen Seite beenden Jugendliche Freundschaften zu Jugendlichen, die ihnen in Bezug auf internalisierende Probleme oder dem generellen Wohlbefinden unähnlich sind (Kiuru et al., 2012; van Workum et al., 2013; Zalk et al., 2010). Diese Befunde verdeutlichen, dass das Ausmaß an Ähnlichkeit zwischen Freundinnen und Freunden nicht nur die Wahrscheinlichkeit des Zustandekommens, sondern auch die Auflösung von Freundschaften beeinflusst. Unähnlichkeit führt demnach zu Unzufriedenheit mit der Beziehung und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass die Beziehung nicht weitergeführt wird (Veenstra, Dijkstra & Kreager, 2018).

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