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Crowds sind abstrakte größere Gruppen, an die sich Einzelpersonen gebunden fühlen, deren Mitglieder sie aber nicht sämtlich persönlich kennen müssen (Brown & Klute, 2008). Crowds können beispielsweise die Fans eines bestimmten Sportvereins, Menschen aus einer bestimmten geographischen Region, eines bestimmten Stadtteils oder auch Angehörige einer bestimmten ethnischen Gruppe sein. Sie sind daher nicht durch konkrete Individuen definiert, sondern beruhen auf formellen (Nachbarschaft, ethnische Gruppe) oder informellen (Interessen, Überzeugungen) Gruppenzugehörigkeiten (Brown, 1999)ssss1. Für Jugendliche liefern die Crowds vor allem Vorbilder für die Entwicklung von Verhalten und Identität. Identifizieren sich Jugendliche mit einer bestimmten Crowd, versuchen sie, ihr eigenes Verhalten an die Normen der jeweiligen Crowd anzupassen. So ist es unwahrscheinlich, dass der Fan eines bestimmten Sportklubs trotz eines brillanten Spielzugs der Gegnerin oder des Gegners diesem überschwänglichen Beifall spendet, oder dass ein Mitglied einer Jugendgang gegen deren wahrgenommenen Verhaltenskodex verstößt, in dem er oder sie Geheimnisse der Jugendgang an Mitglieder einer verfeindeten Gruppe weitergibt. Jugendliche können sich mehreren Crowds zugehörig fühlen, wobei die wahrgenommene Zugehörigkeit je nach Situation variieren kann. Im Stadion wird die Zugehörigkeit zum Sportverein wahrscheinlich deutlicher erlebt als die Zugehörigkeit zur Nachbarschaftscrowd, beim Stadteilfest ist es wahrscheinlich umgekehrt.

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